Die Sinne der Katze 2

Geschmackssinn

Dass der Geschmackssinn unserer vierpfotigen Gefährten mindestens ebenso gut ausgebildet ist wie der unsere, ist bekannt. Nicht von ungefähr schätzt die Katze all das, was auch bei uns Menschen als besonders delikat gilt: zartes Fleisch, Krabben, Sahne und andere Leckereien. 

Wie beim Menschen ist auch der Geschmackssinn der Katze eng mit dem Geruchssinn verbunden. Ist die Katze verschnupft, schmeckt das Essen nicht mehr. Erst der Geruchssinn reizt die Katze zum Trinken und Fressen und schaltet die Geschmacksnerven ein. Diese sitzen an der Zungenspitze und -wurzel sowie an den Seitenwänden des Gaumens.

Übrigens kann die Katzenzunge nichts Süßes schmecken, sondern nur zwischen Salzigem, Bitterem oder Scharfem unterscheiden. Ihre Vorliebe für Sahne und Süßigkeiten entspringt wohl eher dem hohen Fettanteil dieser Lebensmittel.

Die Zunge ist lang, dünn, unglaublich wendig und dank ihrer rauen Oberfläche (mit zahlreichen festen, erhöhten Papillen) gut zur Körperpflege geeignet. Die Katze kann sie zusammenrollen, sodass sie wie mit einem Löffel gut trinken kann.

Interessant

Die Geschmackspapillen der Katze sind auf unterschiedliche Zungenbereiche verteilt und jeweils für bestimmte chemische Stoffe zuständig.

Die Katze verfügt über mehr als vierhundert Geschmacks- knospen und rund 19 Millionen Nervenenden, die ihr Geschmacksempfinden steuern.

Katzen nehmen Geschmack völlig anders wahr als Hunde, die zum Beispiel von Süßspeisen magisch angezogen werden.

Wie viele andere jagende Säugetiere können auch Katzen ihren Geschmacks- und Geruchssinn gleichzeitig aktivieren, ein Verhalten, das man als „Flehmen” bezeichnet.

Warum trinken Katzen so gern gezuckerte Milch?

Eine gute Frage, denn im Grunde geht man davon aus, dass Katzen Süßes so gut wie gar nicht schmecken. Wahrscheinlich verstärkt der Zucker den natürlichen Milchgeschmack.

Ist der Geschmackssinn schon beim Kätzchen voll ausgeprägt?

Ja, gerade Neugeborene können hervorragend schmecken. Das Geschmacksempfinden lässt mit zunehmendem Alter jedoch nach.

Wenn meine Katze Husten hat, mag sie ihr übliches Futter nicht. Warum?

Leidet die Katze an einer Erkrankung der Atemwege, schmeckt sie so gut wie gar nichts mehr. Wir Menschen kennen das: Wenn wir Schnupfen oder Grippe haben, schwindet unser Appetit ebenfalls.


Tastsinn

Ebenso hoch entwickelt wie Gehör und Sehkraft ist der Tastsinn der Katze. 
Bei ihr sitzt er in den Vibrissen, den hornigen Sinneshaaren, die sich am Maul, über den Augen und an den Hinterseiten der Vorderpfoten befinden. Sie sind härter, länger und stärker als das restliche Fell. 
Mit diesen sehr dekorativ aussehenden Haaren (am auffälligsten sind die etwa 30 Schnurr- oder Barthaare) prüft die Katze die Beschaffenheit ihrer Beute, tastet Gegenstände ab, vermeidet zu enge Durchschlüpfe und fängt Berührungsreize auf. 

Die Katze hält ihre Schnurrhaare je nach der Situation in verschiedenen Stellungen: A in der Ruhe, B beim Gehen, C beim Schnuppern, Beißen oder in der Verteidigung.

Die Haarwurzel ist mit unzähligen Tastnerven und sensiblen Muskeln verbunden, mit deren Hilfe die Katze ihren Tastsinn an- und ausschalten kann. 
Das ist aber noch nicht alles: Die Tasthaare reagieren nicht nur auf direkte Berührung, sondern auch auf Fernreize aus dem Nahbereich. 

Vibrationen,Temperatur und Luftdruck werden wahrgenommen und verarbeitet. Der Bart ist also ein gut funktionierendes Radarsystem für die nähere Umgebung, ausgestattet mit hoch empfindlichen Sensoren. Mit ihren Schnurrhaaren vermeidet die Katze jedes Hindernis auch in völliger Finsternis, wenn selbst ihr Auge nichts mehr sehen kann. Sogar blinde Katzen können sich in einem ihnen bekannten Gebiet mithilfe der Vibrissen relativ gut zurechtfinden. Selbstverständlich dürfen diese „Antennen“ niemals gestutzt oder abgeschnitten werden.

Der „sechsten Sinns", der den Katzen bekanntlich zugeschrieben wird, beruht höchstwahrscheinlich auch auf den Wahrnehmungsleistungen der Vibrissen. Mithilfe ihrer Schwingungen sind sie nämlich in der Lage, kilometerweit entfernte Explosionen wahrzunehmen und Vulkanausbrüche sowie Gewitter mehrere Tage lang im Voraus zu spüren.

Möchte die Katze in völliger Dunkelheit ein unbekanntes Objekt „erspüren", zieht sie die Schnurrhaare nach vorn, tastet alles Fremdartige mit ihren „Fühlern" ab, benutzt dann erst die Nase, bevor der Tastsinn bei der direkten Berührung mit den Pfoten erneut zum Einsatz kommt. Die überaus empfindlichen Nervensensoren in den Fußballen ermöglichen übrigens auch das schnelle Aufspüren flüchtender Ratten und Mäuse - sie erfühlen die geringsten Bodenerschütterungen.

Interessant

Katzen spüren Erdbeben, bevor ein Mensch etwas von diesem Naturereignis wahrnimmt. Das ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass die Tiere allerfeinste Vibrationen empfinden. Vielleicht reagieren sie aber auch auf die rapiden Veränderungen im Magnetfeld der Erde.

Bei der Geburt sind die Kätzchen blind und fast taub, aber die Tasthaare sind schon voll funktionsfähig.

In einem Test wurde nachgewiesen, dass Katzen, denen die Tasthaare gestutzt wurden, im Dunkeln die Orientierung verlieren.

Mein Sohn hat einen Teil der Tasthaare unserer Katze abgeschnitten. Wird sie nun darunter leiden?

Die Tasthaare wachsen ziemlich schnell nach, und solange Ihrer Katze nur ein Teil davon fehlt, wird sie keine großen Probleme haben.

Wenn ich meine Katze pflege, reinige ich oft auch ihre Pfoten, was sie aber zu hassen scheint.
Warum?

Die Pfoten einer Katze sind äußerst empfindlich, und manche Katzen reagieren beim kleinsten Druck sehr wild und ungestüm.

Stimmt es, dass man an der Position der Tasthaare die Stimmung einer Katze ablesen kann?

Ja. Eine neugierige Katze stellt ihre Tasthaare fächerförmig nach vorne. Sind die Tasthaare nach hinten gerichtet und an das Gesicht angelegt, ist die Katze in Abwehrhaltung.


Funktion der Schnurrhaare

Die Schnurrhaare einer Katze, auch Vibrissen genannt, tragen entscheidend zur Sinneswahrnehmung bei. 


Sie vermitteln dem Tier zahlreiche Informationen, die es zur Orientierung braucht. Eine Katze, deren Vibrissen abhanden gekommen oder beschädigt sind, kann sich zum Beispiel in engen Gängen nur sehr unsicher bewegen.
 
Wir Menschen können unserer Samtpfote übrigens an den Barthaaren ablesen, wie es ihr geht.....

Die Schnurrhaare oder Vibrissen gehören zum größten Organ einer Katze: ihrer Haut. Sie wachsen wie alle anderen Haare aus Follikeln in der Lederhaut. In seinem Follikel ist jedes Haar von Blutgefäßen und Nervenleitungen umgeben, den Follikel selbst festigt eine Art Faserkapsel. Bei den Vibrissen handelt es sich um Rezeptoren, die bestimmte Informationen, also jeden Kontakt, den sie ausmachen, oder jede Veränderung im Luftdruck, über Nervenleitungen zum Gehirn schicken.
Dabei kann jedes Schnurrhaar durch Richtmuskeln individuell bewegt werden.

Stimmungsbarometer

Entspannt sich die Katze, so hängen ihre Barthaare locker zur Seite. Aber bei der Jagd, oder wenn irgendein Umstand von der Katze die volle Aufmerksamkeit verlangt, richtet sie die Vibrissen fächerartig nach vorn. Wut und Zorn erkennt man an aufgestellten, gesträubten Schnurrhaaren, bei Furcht liegen sie dagegen eng an den Wangen.

Tasthaare

Unter den Handwurzelknochen der Vorderpfoten sprießen ebenfalls einige hoch sensible Tasthaare -ein Merkmal sämtlicher Fleischfresser, die ihre Beute mit den vorderen Gliedmaßen ergreifen und festhalten.

Interessant

Schnurrhaare sind wesentlich dicker und steifer als Fellhaare. Sie sind außerdem dreimal so tief in der Lederhaut verankert wie andere Haare.

Zusätzlich zu ihrer offensichtlichen Rolle als sensible Fühler dienen sie auch dazu, Luftströmungen wahrzunehmen, und helfen so der Katze, Hindernisse im Dunkeln zu umgehen.

Die Barthaare der Kätzchen entwickeln sich schon im Mutterleib und kommen bei der Geburt erstmals zum Einsatz.

Benutzen Katzen ihre Schnurrhaare eigentlich als „Ersatzaugen“?

Ja, eigentlich schon. Im Zwielicht können Katzen schlecht sehen. Vor allem Dinge, die sie unmittelbar umgeben, sind für sie kaum zu erkennen. Zur Orientierung tasten sie deshalb mit ihren Schnurrhaaren.
Besonders wichtig sind sie natürlich für Katzen mit Sehschwäche.

Wie viele Schnurrhaare besitzt die Katze?

Gewöhnlich sprießen auf der Oberlippe insgesamt 24 Vibrissen, zwölf auf jeder Seite.
Vereinzelte Schnurrhaare befinden sich auch unter den Augen sowie an der Rückseite der Vorderbeine.

Meine Devon Rex hat aber weniger!

Das kann durchaus sein, denn bei der Devon Rex sind die Vibrissen meist stark verkümmert vorhanden.


 

Für eine Katze bedeutet Treue nicht, immer dazu bleiben, sondern immer wiederzukommen. (Klara Löwenstein)

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